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Frank Leibiger

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Transparente Touaregs und kränkelnde Roboter

Zur Hannover Messe präsentiert sich das Partnerland Mexiko von seiner attraktiven, innovativen Seite. Verteilt über die weitläufigen Messehallen fanden sich immer wieder erstaunliche Exponate und Menschen, die begeistert von ihnen erzählten.

Ein paar Superlative vorweg: Unter den Top 20 der Industrienationen ist Mexiko der größte Exporteur von Mid- und Hightech-Produkten - ok, gemessen am Bruttoinlandsprodukt von 1,14 Billionen Dollar (Deutschland: 3,47 Billionen Dollar). Das ist eine der Botschaften, die das Gastland der Hannover Messe großflächig an jeder zweiten Ecke, an Brücken und Hallenwänden präsentiert. Eine andere: Das mittelamerikanische Land beherbergt mehr als 30 Entwicklungs- und Design-Zentren für die Automobilindustrie. 23 Hersteller und 345 Zulieferer haben Standorte in Mexiko. Übrigens gehören dazu einige der wichtigsten T-Systems-Kunden wie VW.

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Wer gesehen werden will, muss klotzen: Mexikanischer Superlativ und Digitalisierung in Magenta ganz konkret.

In der Medizintechnik ist Mexiko der größte Exporteur Lateinamerikas und der achtgrößte der Welt (Volumen insgesamt 12,7 Milliarden Dollar). Auch in dieser Sparte ist einer der großen Kunden von T-Systems aktiv, der Glashersteller Vitro, der unter anderem pharmazeutische Behälter produziert. Vitro war der erste Cloud-Kunde von T-Systems Mexiko. Produktive SAP-Anwendungen laufen im Rechenzentrum in Houston/USA. Hoch zufrieden mit den Services verlängerte und erweiterte Vitro den Vertrag Ende letzten Jahres.
T-Systems unterstützt jetzt die globale Infrastruktur von Vitro mit dynamischen Cloud-Lösungen für seine Unternehmenssysteme wie SAP, Datacenter Services  und Managed Network Services. "Der Konzern hat kürzlich auch Glas-Firmen in den USA übernommen, womit diese nun auch Teil der Vereinbarung sind", berichtete Marketing-Leiterin Elizabeth Peniche. Mehr über den Vitro-Deal wird übrigens im nächsten Kundenmagazin Best Practice zu lesen sein.

Prototypen von der Policia Federal

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Erfinderische Polizisten: Suboficial Chacon und Subinspector Romero von der mexikanischen Bundespolizei.

Zurück nach Hannover. Sogar die Polizei war da, als Aussteller auf einer Industriemesse! Die mexikanische Bundespolizei hatte zwei Spezialisten für 3D-Druck nach Hannover entsandt. Zwar nicht in Uniform, aber doch im offiziellen Laborkittel berichteten Suboficial Omar G. Chacon Santiago und Subinspector Alejandro Romero Herrera von ihrer Arbeit. "In der Division Cientifica (der Wissenschaftsabteilung) entwickeln wir Prototypen für Geräte oder Bauteile für die Ausrüstung unserer Kollegen auf Streife", sagte Chacon. So statteten sie ein Smartphone mit einem zusätzlichen Fingerabdruck-Scanner aus. Damit lässt sich die Identität von Personen über eine sichere Verbindung mit dem Polizeicomputer unmittelbar überprüfen.
Subinspector Romero präsentierte einen Halter, mit dem die bei der mexikanischen Polizei eingesetzten Kameras an Drohnen befestigt werden können.

Wie viel Mexiko steckt in einem Touareg?

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Jose Gonzalez von Cocay schafft Transparenz: Wie sieht es unterm Blech des VW Tourag aus. Alles in Rot wurde direkt in Mexiko hergestellt.

Mexiko exportiert Autos und Autoteile im Wert von 126 Milliarden Dollar jährlich und ist damit der viertgrößte Autoexporteur der Welt. Einer der wichtigsten, wenn nicht der wichtigste Kunde von T-Systems in dem mittelamerikanischen Land ist VW. Allerdings ist es der Landesgesellschaft gelungen, ihre Kundenbasis deutlich zu verbreitern. Machten Services für Volkswagen nach Übernahme der IT-Sparte gedas noch 85 Prozent des Umsatzes aus, liegt der Anteil derzeit bei knapp 15 Prozent.
Wie viel Mexiko in einem aktuellen Touareg steckt, das machte auf der Hannover Messe die Firma Cocay transparent. Sie hat sich darauf spezialisiert, anspruchsvolle technische Konstruktionen zu visualisieren. Roboter von Kuka (übrigens auch ein T-Systems-Kunde) präsentierten auf Bildschirmen rot eingefärbt, welche Teile des Autos in Mexiko gefertigt werden. Rot wie Lebensadern durchzieht der beispielsweise der Kabelbaum das Fahrzeug.

Was uns zum menschlichen Stoffwechsel bringt.

Auch Roboter werden krank

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Auch Händchen halten bei einem kranken Roboter gehört für Kattya Cruz, Marketing-Chefin von Kurago Biotek, zum Messe-Geschäft.

Das deutsch-mexikanische Start-up Kurago Biotek produziert so genannte funktionelle Lebensmittel. Diese sollen besonders verträglich sein. "Für den europäischen Markt kooperieren wir eng mit der Fachhochschule Münster und dem dortigen „Food Lab“, berichtete Marketing-Chefin Kattya Cruz Ruelas. In einem aufwendigen Verfahren werden Verträglichkeiten von Wirkstoffen getestet. Auf dem Messestand musste dafür ein kleiner Roboter herhalten, der den nahezu kompletten menschenlichen Stoffwechsel mit seinen entsprechenden Organen nachbildete. So ließ sich nachvollziehen, wie ein Wirkstoff seinen Weg durch den Körper nimmt und was genau damit in Magen, Leber und Darm passiert. War es der Vorführeffekt? Jedenfalls war irgendwo eine Leitung verstopft und der kleine Roboter musste buchstäblich ko...en.

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