Archiv

Archiv

Blog.Telekom

Andreas Middel

0 Kommentare

Hochglanz auf Hannover Messe – Industrieproduktion wird digital

Sie ist nach wie vor ein Ereignis der Superlative: Die Hannover Messe – weltweit wichtigste Industriemesse, ein Stelldichein der Marktführer in Schlüsseltechnologien und solcher, die es werden wollen. 5.000 Aussteller und mindestens 1.400 Events. Gern gesehene Gäste unter den rund 200.000 Besuchern sind Vertreter aus der Politik: von der Kanzlerin, über den Wirtschaftsminister bis hin zur Bildungsministerin oder dem Präsidenten des Gastlandes Mexiko. 

Smart-Monitoring

Smart-Monitoring wird anschaulich: Eine Telekom-Mitarbeiterin demonstriert in Hannover die Funktionsweise an einer virtuellen Produktionsmaschine.

Industrie 4.0, vor knapp sieben Jahren in Hannover als Begriff eingeführt, ist in den Unternehmen längst angekommen. Schon heute ist jede vierte Maschine smart und die große Mehrheit der Unternehmen hat eine Industrie-4.0-Gesamtstrategie. Die Entwicklung zur Plattform-Industrie scheint unaufhaltsam. 

Smart-Planning am Stand der Telekom: Hier werden die Messetrend im kleineren Maßstab gezeigt

Smart-Planning am Stand der Telekom: Hier werden die Messetrend im kleineren Maßstab gezeigt.

Eindrucksvoll spiegeln dies die Stände der einzelnen Unternehmen wider. Hightech vom Feinsten, sei es in der Industrieautomation, IT, Produktionstechnologie oder Mobilitätstechnologien. Die Produktionsstätten von heute - das legen die Inszenierungen auf der Hannover Messe jedenfalls nahe - sind hochglänzend, transparent und smart. Alles bewegt sich wie verzaubert ganz von alleine, schwere Bauteile werden von autonom fahrenden Gabelstaplern transportiert und der Fabrikarbeiter führt künftig seine Tätigkeiten mithilfe smarter Brillen durch, die ihm virtuell einblenden, welchen Handgriff er als nächstes durchzuführen hat. 

In den Robotik-Hallen zeigen die Aussteller immer wieder ein beeindruckendes Maschinen-Ballet, digital choreographiert. Mensch und Maschine – ein faszinierendes Projekt, ob beim ungleichen Kampf an der Tischtennisplatte, beim digitalisierten Bierausschank oder der artifiziellen 3D-Fabrik der Zukunft. Auch Siemens macht die Digitale Fabrik zum Erlebnis, hat gefühlt die Hälfte der Halle 9 in Beschlag genommen und demonstriert eindrücklich, dass deutsche Unternehmen in Maschinenbau und Elektrotechnik immer noch Weltmarktführerschaft beanspruchen können.

Die Zukunft der Industrie beginnt „jetzt“

in Blickfang auf dem Telekom-Stand: Die Digitale Dampfmaschine, auch Staatsministerin Dorothee Bär war angetan.

Ein Blickfang auf dem Telekom-Stand: Die Digitale Dampfmaschine, auch Staatsministerin Dorothee Bär war angetan.

Die Messetrends im kleineren Maßstab bildet die Telekom auf ihrem Stand unter dem Motto „Shape the digital now“ ab: „Jeder unserer Besucher soll die Hannover Messe mit einer neuen Idee für die Digitalisierung verlassen“, hatte Telekom-Vorstand und T-Systems Chef Adel Al-Saleh als Ziel verkündet. Produktionsplanung über die Cloud und „Digital Twins“, smarte Produktion dank des Maschinenetzes „NarrowBand IoT“ und 5G-Technologie bis hin zur intelligenten Logistik: Die Vielzahl der Exponate und das Angebot von Kreativ-Workshops lockte die Messebesucher auf den Magenta-Stand. Besonderer Hingucker war eine kleine Dampfmaschine, die zeitgemäß durch Sensoren digitalisiert und damit im Zeitalter von Industrie 4.0 angekommen ist. 

Besonders auffällig bei den ausstellenden Unternehmen: viele werben sehr aktiv um Nachwuchs, so auch die Telekom. Denn trotz der derzeit rosigen Wachstumsaussichten der Wirtschaft – erstmals seit 10 Jahren gibt es in allen 28 EU-Ländern Wachstum – herrscht Fachkräftemangel. BDI-Chef Dieter Kempf nennt dies eine „inländische Wachstumsbremse“. Das Recruiting von Industrie-4.0-Fackräften auf der Messe zeigt, wie man dem entgegen wirken will. Auch die Telekom sucht nach IT-Spezialisten.

Die andere Seite von Industrie 4.0: viele Arbeitsplätze werden überflüssig. Forbes präsentierte pünktlich zur Leistungsschau in Hannover eine ABB-Studie zur Auswirkung von Industrieautomation, Künstlicher Intelligenz und IT insgesamt auf die weltweiten Arbeitsmärkte. Demnach sind weltweit rund 800 Millionen Arbeitsplätze in Gefahr – vor allem in Ländern, die im klassischen Sinne als verlängerte Werkbänke gelten. Gut gerüstet dagegen sind Länder wie Südkorea, Japan und Deutschland.

Ein Rundgang über die Messe zeigt, dass sich die heimische Industrie dafür rüstet, den Vorsprung in der Industriealisierung zu halten. Oder, wie die FAZ schreibt: Wenn die Chancen der Digitalisierung mit Engagement angegangen werden, dann „kommt auch die Fabrik der Zukunft weitgehend aus Deutschland“. Mit positiven Folgen für das Wirtschaftswachstum und die Beschäftigung.

FAQ