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Verena Fulde

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Hilfe - Der „normale“ Mensch stirbt aus

Wenn ich manchmal so vor mich hinträume, dann denke ich, wie cool wäre es, ich könnte einfach so fremde Sprachen sprechen, anstatt erst mühsam Grammatik und Vokabeln zu lernen. Einfach einen Download machen und schon spräche ich fließend Mandarin, Norwegisch oder Spanisch. Sprache auswählen. Anklicken. Fertig. Ein Traum! Oder wenn ich diesen Text nicht erst in den Laptop tippen müsste, sondern einfach „hineindenken“ könnte. Das wäre auch sehr praktisch.

Einführung

Ich habe ein wenig gegoogelt und herausgefunden, dass solche Dinge schon bald möglich sein könnten. „Brain-Machine-Interface“ (deutsch: Gehirn-Computer-Schnittstelle) lautet der Fachbegriff. Und es begegnen einem bekannte Namen, wie zum Beispiel Elon Musk (ja, genau, der Chef von Tesla, die Firma mit den coolen Elektro-Autos). Musk hat dieses Jahr eine Firma namens Neuralink gegründet, die eben daran forscht, das menschliche Gehirn mit Computern zu vernetzen.

Ein ins Hirn implantierter Chip soll uns dann nicht nur in die Lage versetzen, Wissen und Sprachen zu downloaden, sondern auch Gegenstände mittels Gedanken zu bewegen. Damit könnten dann Gelähmte beispielsweise wieder gehen, indem sie ein Gerüst navigieren, das ihre Beine stützt.

Klingt faszinierend und beängstigend zugleich, wenn ihr mich fragt. Die positiven Möglichkeiten sind toll! Da wäre ich sofort dabei. Aber sich dafür einen Chip einpflanzen zu lassen? Und dann auch noch in den Kopf?  Ich weiß nicht. Da kommen Zweifel auf. Was da alles schiefgehen kann. Und wenn ich Dinge fernsteuern kann, können dann andere den Chip nutzen, um mich zu steuern? Kann mein Kopf vielleicht sogar gehackt werden?

Ich glaube, ich wäre in jedem Fall nicht unter den ersten Testpersonen, sondern würde mir das erst einmal genau anschauen und warten, bis diese Fragen geklärt sind.

Aber dann? Haben wir dann alle einen Chip im Kopf?  Bekommt jedes Neugeborene direkt eine Gehirn-Computer-Schnittstelle eingesetzt. Bezahlt von der Krankenkasse, wie die Impfung gegen Masern oder Röteln?

Ein implantierter Chip, ein Kaffee am Morgen zum Wachwerden, für manche Forscher ist das kein Unterschied. „Ich denke, wir alle möchten das Beste aus uns machen. Wir trinken Kaffee, damit wir uns gut fühlen. Wir kleiden uns nett, um gut auszusehen. Wir lesen Bücher und bilden uns weiter. Ich denke, dass wir mit dieser Technologie einen natürlichen Weg finden werden, um das Beste aus uns zu machen,“ sagt beispielsweise Bryan Johnson, neben Musk einer der Vordenker und Treiber auf dem Gebiet, in unserem Video-Interview.

Aber wenn ich das nicht möchte? Gibt es ein Recht, ein normaler „dummer“ Mensch zu bleiben? Oder lesen wir im Zoo Tafeln wie diese:

„Hier sehen Sie eines der letzten Exemplare des Homo Sapiens.
In „freier Wildbahn“ ist er zum Aussterben verurteilt.
Bitte nicht füttern.“

Gruselige Vorstellung oder Erfüllung eines Traums? Was meint Ihr?

PS.: Hier der Bericht meines Kollegen Andreas Kadelke von der Telegraphen_lounge zu Cyborgs:

Interessanter und gut geschriebener Hintergrundartikel

Verena Fulde

Verena Fulde

Pressesprecherin und Telekom Bloggerin

Symbolfoto Künsteliche Intelligenz

Pimp my body, pimp my brain

Eine Schnittstelle zwischen unseren Köpfen und Computern könnte uns zu hyperintelligenten Menschen machen und eine neue Spezies schaffen.

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